Hengstenkeuring 2017

Das war sie nun – die Hengstenkeuring 2017. Drei Tage Spektakel, Information, Show und natürlich KFPS-Friesen, drei Tage Emotionen, Freude und Tränen. Zeit, die Hengstenkeuring vom 14.01.2017 nochmals Revue passieren lassen.

Der Vormittag im ausverkauften WTC Expo in Leeuwarden stand traditionell im Zeichen der älteren Hengste, drei Rubriken wurden dabei gerichtet.

Rubrik 03 – auf Abstammung gutgekörte Deckhengste bis und mit 12 Jahren

In dieser Rubrik präsentierten sich 9 Hengste der Jury, darunter einige echte Publikumsmagneten wie der Kampioen 2016 Tsjalle 454.

Stendert 447
(Andries 415 x Piter 312)
Der Andries 415-Sohn machte den Anfang und zeigte sich in gewohnt solider Form mit gutem Schritt und Trab. Im Exterieur fällt er immer wieder mit seiner sehr vertikal gesetzten Halsung auf, die eine Tendenz zum Unterhals zeigt. Stendert 447 war über Jahre hinweg ein echter Liebling der Züchter, verlor in dieser Hinsicht in den letzten Jahren aber massiv an Vertrauen.

Pier 448
(Beart 411 P x Aiso 279)
Der ‘grutte Pier’ entlockte dem Publikum schon beim Betreten der Arena Applaus. Der mit 177 cm Stockmaß größte KFPS-Deckhengst ist eine beeindruckende Erscheinung mit langer Halsung und viel Behang, zeigte sich in der Bewegung mit sehr gutem Schritt, aber träger Hinterhand im Trab und deutlichen Taktproblemen.

Sake 449
(Doaitsen 420 x Rypke 321)
Sake 449 zeigte sich mit solidem Schritt, ließ im Trab aber einige Taktprobleme erkennen.

Sipke 450
(Teade 392 x Ulke 338)
Der aus interessanten Blutlinien gezogene Hengst besticht durch sein außergewöhnlich schönes Exterieur mit einer kompakten Oberlinie und viel Behang. In der Bewegung ließ er viel Aktion in Schritt und Trab sehen und zeigte im Trab viel Knie.

Reinder 452
(Aan 416 x Sierk 326)
Der einzige Aan 416-Sohn bewies in der Bewegung viel Raumgriff mit gut untertretender Hinterhand und schönem Takt. Durch seine lange Mähne und stolze Haltung ist er immer wieder ein Hingucker.

Tsjalle 454
(Mintse 384 x Brandus 345 P)
Der Kampioen des Jahres 2016 wurde vom Publikum zu Recht frenetisch bejubelt. Er gehört sicherlich zu den schönsten Hengsten des Stammbuchs mit seiner bilderbuchartigen Oberlinie und Halsung, seiner großartigen Haltung und Statur sowie seinem reichen Behang. Im Trab zeigte er sich auch in diesem Jahr mit fantastischer Aktion in Vor- und Hinterhand, wenngleich dabei sein etwas hoher Bewegungsrhythmus ins Auge fällt. Dabei bewies er wiederum unglaublich viel Antritt aus der Hinterhand, die Vorhand schien den Boden kaum zu berühren. Im Schritt zeigte er sich weniger begabt.

Take 455
(Jakob 302 x Oltman 317)
Der gelassene Jakob 302-Sohn überzeugte mit sehr gutem Schritt, einem schönen Exterieur mit viel Behang und einer durchaus ansehnlichen, raumgreifenden Aktion im Trab.

Tymon 456
(Andries 415 x Leffert 206 P)
Tymon 456 ist ein mächtiger Hengst mit auffallend viel Hals und sehr schöner Statur. Er zeigte einen aktiven Schritt mit gutem Einsatz der Hinterhand, im Trab riss er das Publikum mit seiner tollen Front und seinem spektakulären und dabei gleichmäßigen Bewegungsablauf zu Begeisterungsstürmen hin.

Uldrik 457
(Dries 421 x Tsjerk 328 P)
Für viele einer der schönsten Hengste des Stammbuchs mit seinem auffallend edlen Kopf, viel Behang und einer überaus korrekten Oberlinie. Im Schritt präsentierte sich Uldrik 457 in den letzten Jahren mit mehr Raumgriff als 2017, im Trab machte er durch eine fantastische Haltung und seinen explosiven Vorhand-Einsatz auf sich aufmerksam.

Die Jury reihte in dieser Rubrik den Altkampioen Tsjalle 454 an die Kopfposition, gefolgt von Tymon 456. Diese beiden Hengste wurden in die Kampioenskeuring weiterverwiesen.
Platz 3 ging an den Beart 411-Sohn Pier 448, ihm folgten auf den Plätzen Stendert 447 (4.), Sipke 450 (5.), Uldrik 457 (6.), Take 455 (7.), Reinder 452 (8.) und Sake 449 (9.).

 

Rubrik 04 – auf Abstammung gutgekörte Deckhengste aus den Körjahrgängen 2010/11

In der Rubrik 04 präsentieren sich 7 Hengste den Körmeistern, von denen einige erst kürzlich ihre Abstammungskörung abgelegt haben.

Tonjes 459
(Anton 343 x Ulke 338)
Der in den USA gezogene Hengst war 2016 ‘op wacht’ und durfte nach seiner vorläufigen Gutkörung erst dieses Jahr wieder an der HK teilnehmen. Er zeigte einen etwas kurz getretenen, aktiven Schritt und eine gleichmäßige, solide Trabaktion.

Wimer 461
(Hinne 427 x Heinse 354 P)
Der auffallend schöne, kalibrige Wimer 461 wollte bereits bei der Aufstellung vor den Körmeistern beweisen, was in ihm steckt und piaffierte insofern lieber, als ruhig zu stehen. Entsprechend viel Spannung ließ er dann auch im Schritt sehen. Im Trab überraschte der fahlschwarze Hinne 427-Sohn mit überraschend viel Mechanik, sehenswerter Vorhand-Aktion und überaus gleichmäßigem Takt.

Wytse 462
(Arjen 417 x Oege 267 P)
Wytse 462 präsentiert sich als etwas gedrungen wirkender Hengst mit kurzen Linien.
Im Schritt ließ er deutlich viel Anspannung sehen, der Trab war von viel Knieaktion und einer aktiven Hinterhand geprägt, dabei konnte sich der Hengst aber nur wenig über den Boden heben.

Wylster 463
(Rindert 406 x Rypke 321)
Der Tuigkampioen fällt durch seine sehr schöne Halsung auf. In der Bewegung an der Hand zeigte er insgesamt eine etwas träge Hinterhand, insbesondere im Trab fiel sein weggedrückter Rücken mit weit nach hinten hinaustretender HH auf. Seine explosive Vorhand war dafür wieder einmal spektakulär und entlockte dem Publikum bewundernde Jubelschreie.

Thorben 466
(Ielke 382 x Sape 381)
Der im Tuigsport äußerst erfolgreiche Thorben 466 zeigt sich mit ausgesprochen schöner Halsung und langen Linien im Gebäude, lässt aber durch seinen wenig ausgeprägten Behang und die fahlschwarze Farbe etwas Rassetyp vermissen.
Er zeigte einen passablen Schritt, im überaus temporeichen Trab fielen seine aktive Hinterhand und seine raumgreifende Vorhand auf.

Wolfert 467
(Felle 422 x Jakob 302)
Wolfert 467 erweist sich mit seiner schönen Statur und seiner prächtigen Mähne als Hingucker. Er ließ einen passablen Schritt sehen und trabte mit viel Gummi, gut ausbalanciert und aktiv, ohne dabei übermäßiges Aufsehen zu erregen.

Alwin 469
(Felle 422 x Tsjerk 328 P)
Als letzter Hengst der Rubrik betrat Alwin 469 die Arena. Der kleine Felle 422-Sohn wurde vom Publikum gebührend empfangen, schickt er sich doch seit einiger Zeit an, zum absoluten Züchter-Liebling aufzusteigen. Er zeigt sich trotz seines geringen Stockmaßes (162 cm) als lang liniert, seine auffallend schöne Oberlinie, die prächtige Mähne und sein hübsches Gesicht zeichnen ein Bild von einem überaus schicken Hengst.
In der Bewegung zeigte sich Alwin 469 als echter Topper – im Schritt viel Aktion, im Trab überaus gleichmäßig mit sehr guter Hinterhand und einer beeindruckenden Front. Seine Präsentation riss das Publikum förmlich von den Stühlen und brachte ihm tosenden Applaus ein.

Der klare Publikumsfavorit Alwin 469 setzte sich schließlich an die Spitze dieser Rubrik, gefolgt von Wimer 461, der sich wirklich hervorragend präsentierte und verdient in die Kampioenskeuring weiterverwiesen wurde. Auf den Plätzen folgten Wylster 463 (3.), Thorben 466 (4.), Wolfert 467 (5.), Tonjes 459 (6.) und Wytse 462 (7.).

Es folgte die Präsentation der 1. Gruppe der zum CO angewiesenen Junghengste, ehe die Körung ihren weiteren Verlauf mit der Königsklasse nahm, in der sich die Althengste im Ring präsentierten.

 

Rubrik 02 – auf Abstammung gutgekörte Deckhengste ab und mit 13 Jahren

Die mit 17 Hengsten sehr große Rubrik wurde aufgrund der Teilnehmerzahl in zwei Durchgängen gerichtet. Dabei verzichtete die Jury auf eine Reihung der Pferde und gab zum Ende lediglich bekannt, welche 4 Hengste aus der Rubrik in den Kampioensring weiterverwiesen wurden.

Olgert 445
(Ulke 338 x Atse 342)
Olgert 445 zeigte einen passablen Schritt und eine überaus ansprechende, wenn auch etwas hochtaktige Trabaktion mit viel Schub aus der Hinterhand und raumgreifendem Vorderbein.

Michiel 442
(Tsjerk 328 P x Leffert 306 P)
Michiel 442 präsentierte sich im Schritt leider sehr spannig, ließ im Trab aber viel Schub aus der Hinterhand sehen und schien teilweise fast über dem Boden zu schweben.

Maurus 441
(Tsjalke 397 x Krist 358)
Maurus 441 wurde in diesem Jahr erstmalig am Langzügel vorgestellt, was seiner Präsentation sichtlich zu Gute kam. Sein mächtiger Hals beginnt mittlerweile leicht zu kippen, im Schritt zeigte er sich mit guter Aktivität. Im Trab an der Hand wirkte Maurus in den letzten Jahren zunehmend hektisch und fest in der Oberlinie, in diesem Jahr präsentierte er sich am langen Zügel darin hervorragend, mit sehr guter Hinterhandaktion, viel gleichmäßigem Takt und seiner gewohnt explosiven Vorhand.

Maeije 440
(Beart 411 P x Goffert 369)
Der überaus schöne Maeije 440 zeigte sich mit gutem Schritt und aktivem Trab mit sehr schönem Bewegungsausdruck.

Mewes 438
(Teeuwis 389 x Oege 267 P)
Mewes 438 wurde am Langzügel vorgestellt und ließ während seiner Präsentation keine Wünsche offen. In Passage und Piaffe bewies der überaus schöne Hengst sein phänomenales Bewegungstalent und erntete damit frenetischen Jubel vom Publikum. Im Trab zeigte er sich in fantastischer Haltung mit sehr gleichmäßigem Takt und viel Hinterhandgebrauch.

Maurits 437
(Ulbert 490 x Ulke 338)
Maurits 437 ist ein schöner Hengst mit unverwechselbarem Gesicht und adrettem Rassetyp. Im Schritt präsentierte er sich passabel, im Trab ließ er eine gute Hinterhand und viel Mechanik sehen, zeigte aber einen etwas hohen Rhythmus und nur wenig Schwebephase.

Jense 432
(Sierk 326 x Leffert 306 P)
Der Sierk 326-Sohn fällt durch sein mächtiges Kaliber auf, präsentierte sich in der Bewegung aber leider taktunrein.

Loadewyk 431
(Tsjerk 328 P x Jurjen 303)
Der am langen Zügel präsentierte Loadewyk 431 ist ein schöner Hengst mit ansprechendem Rassetyp, zeigte jedoch einen schwachen Schritt mit träger Hinterhand. Auch im Trab konnte er trotz solider Performance keine Begeisterungsstürme hervorrufen.

Jorn 430
(Fabe 348 P x Feitse 293 P)
Der auffallend schöne Fabe 348 P-Sohn präsentierte sich im Schritt sehr spannig, seine hochtaktige Trabarbeit war von Rhythmusproblemen durchsetzt und deutlich auf der Vorhand gelaufen.

Gjalt 426
(Pyt 325 x Lukas 324)
Der 15-jährige Gjalt 426 präsentierte sich mit passablem Schritt und aktivem Trab.

Haitse 425
(Jasper 366 P x Rypke 321)
Der ebenfalls 15-jährige Jasper 366 P-Sohn wurde am langen Zügel präsentiert und zeigte sich mit sehenswerter Mechanik in Piaffe, Passage und Traversalen. Sein hervorragender Schritt war auffallend, im Trab präsentierte er sich mit viel Aktion und etwas träger Hinterhand. Seine Ausstrahlung begeisterte das Publikum und brachte ihm zu Recht viel Jubel ein.

Eibert 419
(Folkert 353 P x Reitse 272 P)
Eibert 419, mittlerweile 16 Jahre alt, begeisterte bereits im Vorjahr durch seine starke Performance am langen Zügel. Auch dieses Jahr wurde ihm frenetisch zugejubelt, als er mit fantastischer Trabaktion durch die Halle schwebte.

Aan 416
(Abe 346 x Jurjen 303)
Aan 416 präsentierte nicht nur sein Talent in Schritt und Trab an den langen Leinen, sondern vollführte auch einen kunstvollen Sprung über einen Blumentopf, der ihm offenbar im Weg war. Der Abe 346-Sohn fiel durch seinen guten Schritt positiv auf und zeigte sich im Trab mit gutem Takt

Beart 411 P
(Jasper 366 P x Feitse 293 P)
Beart 411 P, seines Zeichens der jüngste Preferenthengst in der Geschichte des KFPS, präsentierte sich an den langen Leinen in gewohnt phänomenaler Art und Weise. Er besticht durch sein makelloses Exterieur und mit unglaublicher Ausstrahlung. Dem 17-jährigen Jasper 366 P-Sohn war auch in der Bewegung keine Altersmüdigkeit anzusehen, sein Schritt sucht seinesgleichen und seine Trab-Performance war mühelos und überaus ansprechend.

Tsjalke 397
(Leffert 306 P x Doeke 287)
Tsjalke 397 sind seine 19 Jahre im Exterieur mittlerweile leicht anzusehen, der kalibrige Leffert 306 P-Sohn zeigt sich mit leicht gesunkenem Rücken und Kipphals, was ob der unglaublich mächtigen Ausprägung seiner Halsung nicht verwundert. Insgesamt ist seine Abstammung von Leffert 306 P nicht von der Hand zu weisen, er ähnelt seinem Vater in vielen Details.
Tsjalke 397 präsentierte sich im Trab am Langzügel mit sehenswerter Vorhand, in Anbetracht seines Alters fehlt es ihm aber schon etwas an Souplesse.

Jasper 366 P
(Olof 315 x Franke 251)
Angekündigt als ‘The King’, erhob sich das Publikum schon zu Standing Ovations, bevor der kleine Wunderhengst Jasper 366 P überhaupt einen Huf in den Sand des Rings gesetzt hatte. Mit seinen 22 Jahren präsentierte sich das Bewegungswunder an den langen Leinen in einer atemberaubenden Form, von der selbst junge Hengste in manchen Fällen nur träumen können. Im Schritt hervorragend, im Trab unschlagbar, rührte Jasper 366 P den ein oder anderen Friesenfan mit seiner Präsentation wohl zu Tränen. Seine Zuschreibung als König der KFPS-Deckhengste trägt dieses Ausnahmepferd zu Recht – und ebendies bewies er ein weiteres Mal auf der HK 2017.

Abe 346
(Jillis 301 x Hearke 254 P)
Mit 25 Jahren war Abe 346 der letzte anwesende Hengst in der Rubrik 02 und der älteste Teilnehmer an der HK 2017. Der Althengst präsentierte sich am langen Zügel in schöner Kondition.

In althergebrachter Tradition wurde er für sein Lebensalter geehrt, dabei präsentierte ihn sein Besitzer Tjibbe Bosma höchstselbst und sichtlich gerührt nochmals dem jubelnden Publikum. Auch sein Sohn Aan 416 und sein Enkelsohn Reinder 452 wurden in die Halle geführt, um an der Ehrung des Althengstes teilzunehmen. Mit dem Vater von Abe 346, Jillis 301, standen 4 Generationen von Deckhengsten auf der Deckstation Bosma.

Schließlich gab die Jury bekannt, welche Hengste an der Kampioenskeuring teilnehmen werden – wenig überraschend wurden Jasper 366 P und sein Sohn Beart 411 P dafür ausgewählt, die sich beide hervorragend im Ring präsentiert hatten. Auch Maurits 437 wurde in den Kampioensring weiter gewiesen, sowie der überaus schicke Mewes 438, dem viele diesen Erfolg vergönnt waren.

 

Nach der Präsentation der 2. Gruppe der zum CO angewiesenen Junghengste wurde das Publikum schließlich in die Mittagspause entlassen.

Nachmittags konzentrierte sich das Körgeschehen auf die jüngeren Deckhengste, deren Abstammungskörung noch aussteht.

Rubrik 05 – nicht auf Abstammung gutgekörte Deckhengste aus den Körjahrgängen 2011/12

8 junge Hengst stellten sich in dieser Rubrik den Körmeistern, die Gruppe präsentierte sich insgesamt sehr stark, sowohl bzgl. Exterieur als auch in der Bewegung.
Sehr großen Eindruck machte der ausnehmend schöne Epke 474 (Beart 411 P x Anton 343 P), der seinem Vater von Jahr zu Jahr ähnlicher sieht. Er zeigte einen fabelhaften Schritt und im Trab eine sehr aktive Hinterhand, ließ aber etwas Raumgriff in der Vorhand vermissen. Der kalibrige Bene 476 (Doaitsen 420 x Leffert 306 P) überzeugte mit seinem mächtigen Hengsthals und seiner imposanten Erscheinung. Auch er zeigte sich im Schritt recht gut und ließ das Publikum jubeln, als er im Trab sein ganzes Potential zeigte.
Bartele 472 (Onne 376 x Tsjerk 328 P) erinnert im Typ von Jahr zu Jahr stärker an seinen leider im Vorjahr verstorbenen Vater Onne 376. Seinen fantastischer Rassetyp mit prächtiger Mähne, sehr guter Oberlinie und starker Halsung (die bereits leicht zu kippen beginnt) ergänzte er mit einer sehr schönen Präsentation in der Bewegung. Im Trab zeigte er sich mit klarem und regelmäßigem Takt bei viel Hinterhandaktion.

Epke 474 und Bene 476 wurden von den Körmeistern in den Kampioensring verwiesen, auf den Plätzen folgten Bartele 472 (3.), Bikkel 470 (4.), Date 477 (5.), Aarnold 471 (6.), Alke 468 (7.) und Djoerd 473 (8.).

 

Rubrik 06 – nicht auf Abstammung gutgekörte Deckhengste aus den Körjahrgängen 2013/14

Auch in dieser Rubrik wurden 8 Hengste der Körjury vorgestellt, darunter auch der extra rechtzeitig zur HK aus Nordamerika angereiste Julius 468, auf den wohl viele Fans bereits sehr gespannt waren.
Der kalibrige Norbert 444 x Beart 411 P gezogene Hengst zeigte sich mit toller Aufrichtung und leicht klassischem Einschlag im Gebäude als sehr schöner Rasseverteter und ließ auch im Schritt nichts zu wünschen übrig. Im Trab zeigte er sich zwar mit durchaus guter Aktion, wurde den hohen Erwartungen dann aber doch nicht ganz gerecht.
Ganz anders sein Halbbruder Hessel 480 (Norbert 444 x Jelke 367), der mit einer phänomenalen Trab-Performance die ganze Halle zum Beben brachte und sich den 1. Platz in der Gruppe und somit die Anweisung in den Kampioensring redlich verdiente. Der große Hengst präsentierte sich in überaus schöner Kondition und erinnerte mit seiner hervorragenden Oberlinie stark an seinen Vater, der 2016 in die USA exportiert wurde – leider wird Hessel 480 es ihm dieser Tage gleich tun, und sich in Kürze ebenfalls in die USA aufmachen.
Fonger 478 (Olgert 445 x Doeke 287) präsentierte sich im Schritt sehr angespannt, zeigte im Trab aber sehr viel Go und bemerkenswert viel Schub aus der Hinterhand – er wurde überraschend von der Jury ebenfalls in den Kampioensring eingeladen.
Der Kampioen des Jahres 2015, Jehannes 484 (Tsjalle 454 x Oepke 266), bewies vor allem im Trab seine außerordentliche Qualität, den er mit phänomenal aktiver Hinterhand, sehr viel Haltung und einer explosiven Vorhand vorbrachte. Der wunderbar jettschwarze Hengst mit viel Behang konnte im Schritt allerdings nur mäßig überzeugen.
Mit Hette 481 war in dieser Gruppe noch ein dritter Norbert 444-Sohn (x Rindert 406) zugegen, der einen ganz anderen Typ verkörpert als seine beiden Halbbrüder Hessel 480 und Julius 486. Der eher filigran gebaute, elegante Hengst konnte im Schritt nicht besonders brillieren und hatte im Trab leider mit Taktproblemen zu kämpfen. Phasenweise zeigte er dabei eine sehr aktive Hinterhand und viel Gummi.

Wie bereits erwähnt setzte die Jury Hessel 480 auf den 1. Platz, den überraschenden 2. Platz sicherte sich Fonger 478. Auf den Plätzen folgten Jehannes 484 (3.), Hette 481 (4.), Julius 486 (5.), Jouwe 485 (6.), Haike 482 (7.) und Gerben 479 (8.).

 

Rubrik 07 – nicht auf Abstammung gutgekörte Deckhengste aus dem Körjahrgang 2015

Die 2015 gutgekörten Junghengste präsentierten sich als sehr starke, 6-köpfige Gruppe von Bewegungskünstlern. Den Anfang machte der Meinse 439 x Sytse 385 gezogene Erryt 488, der sich bereits vor seiner Gutkörung als Reitpferd in Österreich profilieren konnte, und unter seinem Reiter Ralph Buchberger in sehr jungen Jahren bereits das Sportprädikat erreichte. Der schöne, klassisch gebaute Hengst zeigte sich in der Bewegung mit überaus viel Rhythmus und sehr geschmeidig, seine Hinterhand fiel durch eine sehr flotte Aktion und viel Antritt auf.
Tuigkampioen Eise 489 (Maurits 437 x Olof 315) war zwar im Schritt etwas verhalten, zeigte im Trab aber eine phänomenale Leistung mit extrem viel Gummi und einer spektakulären Vorhand. Leider wurde seine Präsentation immer wieder von Taktstörungen unterbrochen.
Sehr viel Trabaktion und Gummi bewies auch der Beart 411-Sohn Meinte 490, der sich im Schritt äußerst spannig präsentierte.
Markus 491 (Maurits 437 x Onne 376) präsentierte sich überlegen in Schritt und Trab, seine schöne Performance wurde nur noch von Nane 492 (Wimer 461 x Brandus 345 P) übertroffen, der mit überaus spektakulärer Vorhand durch die Halle flog, als gäbe es kein Morgen.
Der überaus schöne Nane 492 wurde schließlich auch von der Jury auf den 1. Platz gereiht und gemeinsam mit dem zweitplatzierten Markus 491 in die Kampioenskeuring verwiesen. Auf den Plätzen folgten Omer 493 (3.), Eise 489 (4.), Meinte 490 (5.) und Erryt 488 (6.).

 

Im Anschluss an die Rubrik wurde der “Zilver Bowl”, eine Auszeichnung für den erfolgreichsten Deckhengst des Jahres im Tuigsport, verliehen. Dieser ging an den von Jelmer Chardon vor der Sjees vorgestellten Eise 489, der neben der Deckhengst-Klasse auch noch die Ereklasse für sich gewinnen konnte. Zu allem Überfluss wurde dem erst 2015 gekörten Junghengst dann auch noch die Ehre zu Teil, als “Pferd des Jahres 2016” ausgezeichnet zu werden.

 

Rubrik 08 – nicht auf Abstammung gutgekörte Deckhengste aus den Körjahrgängen 2015/16, welche den VO absolviert haben

Die beiden Sporthengste aus den Körjahrgängen 2015 und 2016 präsentierten sich in hervorragender Kondition und konnten beide eine hervorragende Trab-Performance abliefern. Im Schritt überzeugte Walt 487 (Gjalt 426 x Ulke 338) dann am Ende mehr als der Jorn 430 x Maiko 373 gezogene Elias 494 und wurde deshalb in den Kampioensring eingeladen.

 

Rubrik 09 – nicht auf Abstammung gutgekörte Deckhengste aus dem Körjahrgang 2016

Die 5 Hengste dieser Rubrik machten es der Jury zum Abschluss der Gruppenrubriken nochmals richtig schwer, präsentierte sich doch ein Hengst nach dem anderen in hervorragender Manier. Vor allem in der Bewegung bewiesen die 5 jüngsten Stammbuchhengste ein Übermaß an Qualität, auf das das KFPS mit Recht stolz sein darf.

Der sehr typische Norbert 444-Sohn Menne 496 (x Beart 411 P) legte einen passablen Schritt an den Tag, ehe er im Trab zur Hochform auflief und mit grandioser Aktion durch die Halle fegte.
Auch der imposante Mees 497 (Tymon 456 x Dries 421), eine Erscheinung bereits beim Betreten der Halle, ließ sich nicht lumpen und überzeugte mit sehr guter Schrittmechanik und viel Go im Trab.
Der erst als Dritter in die Halle gerufene Jurre 495 (Maurits 437 x Jasper 366 P) präsentierte sich mit passablem Schritt und bewies im Trab sehr viel Antritt aus der Hinterhand, guten Takt und außerordentliche Schwebephasen.
Der deutlich abwärts gebaute Rommert 498 (Norbert 444 x Jasper 366 P) war im Schritt noch etwas verspannt und kurztrittig, ließ im Trab aber viel Qualität mit hervorragender Hinterhandaktion sehen.
Als letzter Hengst betrat der noch sehr jugendlich wirkende Siert 499 die Körbahn und zeigte sich sichtlich beeindruckt von der aufgeheizten Stimmung im Publikum. Er präsentierte sich deutlich verspannt im Schritt und konnte auch im Trab noch nicht sein volles Potential zur Schau stellen.

Die Jury entschied sich schließlich, Jurre 495 (1.) und Menne 496 (2.) in den Kampioensring zu schicken, es folgten Mees 497 (3.), Rommert 498 (4.) und Siert 499 (5.) auf den Plätzen.


Gegen 17:30 Uhr wurde es schließlich richtig spannend in Leeuwarden, die Kampioenskeuring stand endlich am Programm.
Der Abschnitt begann mit der Wahl des Kampioens der älteren Hengste 2017.

Qualifiziert hatten sich dazu:

Mewes 438 (Teeuwis 389 x Oege 267 P)
Alwin 469 (Felle 422 x Tsjerk 328 P)
Jasper 366 P (Olof 315 x Franke 251)
Beart 411 P (Jasper 366 P x Feitse 293 P)
Tsjalle 454 (Mintse 384 x Brandus 345 P)
Tymon 456 (Andries 415 x Leffert 306 P)
Wimer 461 (Hinne 427 x Heinse 354 P)
Maurits 437 (Ulbert 390 x Ulke 338)

Die 8 Hengste wurden im Schritt auf die Bahn geschickt, während die Jury eine Vorauswahl traf. Die Bahn vorzeitig verlassen mussten der kalibrige Wimer 461 und der überaus prächtige Tymon 456. Auch der Vorjahreskampioen Tsjalle 454 wurde überraschend ausgesondert und durfte sich kein zweites Mal präsentieren, ebenso der überaus beliebte Maurits 437.
Die 4 übrig gebliebenen Hengste präsentierten sich ein weiteres Mal im Trab dem Publikum und der Jury. Der 22-jährige Jasper 366 P lief auch in der Kampioenskeuring nochmals zur Hochform auf und bewies seine Qualitäten als Showman. Sein Sohn Beart 411 P lieferte ebenfalls eine grandiose Performance und wurden frenetisch bejubelt.
Züchterliebling Alwin 469 zeigte sich in überragendem Trab, der äußerst rassetypische Mewes 438 bewies seine Qualität mit wehender Mähne und fantastischer Hinter- und Vorhandaktion.

Die Spannung in der Halle war greifbar, als die Jury schließlich Mewes 438 zum Kampioen der älteren Hengste 2017 ausrief.
Der Reservetitel ging an den äußerst schicken Alwin 469.

 

Im Anschlus betraten die 9 für die Kampioenschap der jüngeren Hengste 2017 qualifizierten Pferde den Ring.

Jurre 495 (Maurits 437 x Jasper 366 P)
Nane 492 (Wimer 451 x Brandus 345 P)
Hessel 480 (Norbert 444 x Jelke 367)
Markus 491 (Maurits 437 x Onne 376)
Walt 487 (Gjalt 426 x Ulke 338) – ausgeschieden
Fonger 478 (Olgert 445 x Doeke 287) – ausgeschieden
Epke 474 (Beart 411 P x Anton 343 P) – ausgeschieden
Bene 476 (Doaitsen 420 x Leffert 306 P) – ausgeschieden
Menne 496 (Norbert 444 x Beart 411 P) – ausgeschieden

Die Bahn nach der Schrittrunde verlassen mussten Menne 496, Bene 476 und Epke 474, nach einer weiteren Runde folgten ihnen Fonger 478 und Walt 487.

Die vier übrig gebliebenen Hengste zeigten in ihren Trab-Präsentationen ein Übermaß an Qualität, das seines Gleichen sucht.
Der Jüngste in der Endauswahl machte schließlich das Rennen und wurde zum Kampioen der jüngeren Hengste 2017 ernannt – Jurre 495!
Der Reservetitel ging an den 2015 gekörten Nane 492.

 

In der Wahl zum Allgemeinen Kampioen 2017 fand die Hengstenkeuring 2017 ihren Abschluss. Die vier Kampioenen Mewes 438, Alwin 469, Nane 492 und Jurre 495 zeigten ein letztes Mal ihr Können und lieferten dem tobenden Publikum unvergessliche Momente.

Am Ende des Tages war das KFPS um zwei sehr junge Kampioenen reicher.
Den Reserve-Titel sicherte sich Nane 492, der Titel KAMPIOEN 2017 ging an den frischgekörten JURRE 495, dessen überragende Qualität damit verdient belohnt wurde.

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