Das KFPS

Das holländische Stammbuch der Friesenpferde.

Die Koninklijke Vereniging “Het Friesch Paarden Stamboek”
kurz
K.F.P.S.

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..: Gründung

Das F.P.S. (Friesch Paarden Stamboek) wurde im Jahre 1879 gegründet. Erst galten die Statuten nur für Friesland, seit 1883 auch für die Provinzen Groningen und Drenthe. Ein Jahr nach Gründung waren in dem Verein über 100 Mitglieder registriert. Im Stammbuch waren 16 Hengste und 28 Stuten der friesischen Rasse und nur drei gekreuzte Hengste eingeschrieben.

Doch wie bereits beschrieben, ging es erstmal abwärts mit der Rasse. Im Jahre 1908 waren nur noch 10 Hengste im Deckeinsatz. Zu dieser Zeit waren ausländische Pferde bevorzugt, vor allem die Kreuzung zwischen Oldenburger & Friese, der sogenannte Bovenländer. Durch den niedrigen Friesenbestand wurde die Einteilung in Friesische, gekreuzte und ausländische Rassen aufgegeben.

Zur Rettung der Friesen wurde im Jahre 1913 der Verein Het Friesche Paard (Das Friesische Pferd) gegründet. Dieser Verein hat maßgeblich zur Rettung des Friesenbestandes beigetragen. Dieser Verein war auch dafür verantwortlich, dass das Stammbuch im Jahre 1915 wieder getrennt wurde und das F.P.S. wieder ein separates Buch für die nichtfriesichen Rassen führen konnte.

Die erste Maßnahme war, die Registrierungsnummern der Friesenhengste wieder auf den Stand von 1907 zu bringen. Gleichzeitig wurde auch das Brandzeichen „F” für einen reinrassigen Friesen eingeführt. Hervorragenden Zuchtstuten wurde eine Krone eingebrannt, diese steht für Preferent. Im Jahre 1938, als man zwei separate Stutbücher für Friesen und Bovenländer einführte, wurde auch das Brandzeichen „FS” für Ster erstmals den Pferden eingebrannt.

Für das Stutenstammbuch gilt eine Mindestgröße von 1,50 m bei einem Alter von zweieinhalb Jahren. Sterwürdige Stuten müssen ein Mindeststockmaß von 1,55 m haben.
Bei Model-Stuten ist siebenjährig eine Mindestgröße von 1,58 m erforderlich.

Seit 1943 ist das F.P.S. ausschließlich für Friesen zuständig.

Im Jahre 1954, dem 75-jährigen Jubiläum des F.P.S., wird ihm eine besondere Ehre zu Teil. Königin Juliana von den Niederlanden verlieh dem Friesenstammbuch den Titel „Königlich”.
Dies war natürlich eine besondere Ehre für die Mitglieder und auch eine Bestätigung für die bisher geleistete Arbeit. Man konnte wieder stolz sein auf die einzige inländische Rasse.

Von nun an lautet die korrekte Bezeichnung des K.F.P.S.: Koninklijke Vereniging „Het Friesch Paarden-Stamboek” Beschermvrouwe H. M. Koningin Juliana; abgekürzt K.F.P.S., seit diesem Zeitpunkt ist im Wappen des K.F.P.S. auch die Krone. Aktuell ist Prinzessin Beatrix die Schirmherrin.

Im Jahre 1955 erschien zum ersten Mal die Vereinszeitschrift „Phryso”, es wurde nach einem Friesenhengst aus dem 16. Jahrhundert benannt. Im selben Jahr wurde auch die Auszeichnung “Model” als höchste Auszeichnung für Stuten eingeführt.

Am 1.4.1955 wurde der Verein Het Friese Tuigpaard (Das Friesische Kutschpferd) gegründet.
Dieser Verein hatte die Aufgabe übernommen, die damals sehr beliebten Friesenquadrillen per Kutsche zu trainieren. Aber auch gewisse Vorschriften in Sachen Anspannung oder der Art der historischen Kostüme zu erarbeiten und festzulegen lagen in seinem Aufgabenbereich.

Aus dieser Arbeit heraus gründete sich im Jahre 1960 der Verein Het Fries Sjezen Stamboek (Friesisches Sjezen Stammbuch). Die Aufgabe dieses Vereins war und ist es auch heute noch, die Sjezen zu registrieren, zu vermessen und vor allem die Ausfuhr zu verhindern. Zum Aufgabenbereich gehört natürlich auch der Erhalt, sprich Restauration, der Sjezen dazu. Bis zum heutigen Tag sind etwa 70 dieser Kutschen erfasst und registriert.

de_oorsprongDe Oorsprong ist ein 1937 gegründeter Reitverein, der sich den Friesen verschrieben hat. Er hat sich nach dem von 1880 bis 1930 existierenden Gestüt Oorsprong benannt. Dieses Gestüt hat nachhaltigen Einfluss auf den Friesenbestand gehabt. Diesem Verein ist wahrscheinlich auch die zweite Rettung des Friesen in diesem Jahrhundert zu verdanken. Nachdem die Bedeckungen von 1316 im Jahre 1957 auf 597 im Jahre 1967 gesunken waren und auch der Mitgliederbestand des K.F.P.S. 1967 nur noch 722 betrug, sieben Jahre vorher waren es noch fast 1300, rührte dieser Verein kräftig die Werbetrommel für das Friesenpferd. Sie zogen tagelang, mit Unterstützung von Het Friesche Tuigpaard, durch die Niederlande. Dies brachte neben Geld auch 150 neue Mitglieder. Die Nachfrage nach Friesenpferden stieg rasant an, so dass die Nachfrage kaum gedeckt werden konnte; auch die Preise schnellten in die Höhe. Das Friesenpferd war geretttet.

Durch plötzlich zunehmende Nachfrage nach den Friesen ergab sich ein Problem. Wie kennzeichnet man am besten die Fohlen? Schwarze Pferde ohne Abzeichen gleichen sich ja fast wie ein Ei dem anderen. So gab es schon immer Probleme bei der Identifizierung der Fohlen, vor allem wenn sie längere Zeit aus dem Blickfeld der Besitzer entschwunden waren, weil sie z. B. längere Zeit auf der Fohlenweide waren. Auch zur besseren Kontrolle war eine Kennzeichnung unumgänglich. Viele Fohlen werden nämlich auch gar nicht zur Eintragung vorgestellt. Falls dann auf der Weide mal etwas passiert, ist natürlich das Fohlen ohne Stammbaum verunglückt! Die ersten Überlegungen über eine Kennzeichnung der Fohlen stellte man Ende der sechziger Jahre an. Man probierte es mit einer Lippentätowierung, aber es stellte sich nicht der gewünschte Erfolg ein.

Im Jahre 1973 fiel die Entscheidung auf eine Tätowierung unter der Zunge. Man probierte es dann 3 Jahre später erstmals aus. Bald darauf wurde es für die Hengstfohlen zur Pflicht, ohne wären sie nämlich nicht zur Körung zugelassen worden. Ab da hat jedes ins Fohlenbuch eingetragene Tier den Tongcode (Tätowierung an der linken Zungenunterseite).

In Deutschland ist diese Tätowierung seit 1996 verboten, die Tiere bekommen stattdessen einen Microchip unter die Haut transplantiert. Auch in den Niederlanden werden die Fohlen jetzt seit neuestem gechipt, so dass der Tongcode demnächst nur noch bei älteren Pferden anzutreffen ist.

sjjes-zeichnungDa sich die Friesen, inzwischen nicht nur in Friesland, äußerster Beliebtheit erfreuten, wurde 1976 der Verein It Fryske Hoars gegründet. Dieser Verein ist dafür zuständig, den Erhalt, die Ausbreitung und natürlich auch die Verbesserung dieser Rasse auch außerhalb Frieslands zu sichern und zu betreuen. Der Verein kümmert sich auch um die berühmten Sjezen, im Jahre 1977 hat er dem K.F.P.S. sechs Sjezen abgekauft.

Heute ist das K.F.P.S. in sieben regionale Zuchtvereine eingeteilt. Dies sind: Bergen (Nordost- und Ostfriesland), Sneek (Südwestfriesland), Wolvega (Südostfriesland) und Akkrum (Mittelfriesland) für die Provinz Friesland sowie Uddel (Mittelholland), Paterswolde (Groningen und Drenthe) und Heermskerk (Nordholland) für den Rest der Niederlande.

Beim K.F.P.S. sind heute mehr als 40.000 Pferde registriert und weltweit 13.000 Mitglieder, davon mehr als 4.000 in den Niederlanden. Mit 1.400 Mitgliedern ist die deutsche Niederlassung die zweitstärkste Fraktion im K.F.P.S..

Der Sitz des K.F.P.S. ist Drachten, wo auch das F.P.C. angesiedelt ist.

Koninklijke Vereniging
Het Friesch Paarden-Stamboek
Oprijlaan 3

NL- 9205 BZ Drachten

Tel. 0031 / (0)512 23 888
Fax 0031 / (0)512 532 146

Internet: www.kfps.nl – mail: mail@fps-studbook.com

..: Brandzeichen

brandzeiche_stammbuch

Das „F” steht für Stammbuch, der Friese muss reinrassig sein.

brandzeichen_ster

Dieses Brandzeichen steht für Ster. Es wird für Stuten und Wallache
benutzt.

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Model-Stuten bekommen dieses Brandzeichen.

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Dieses Brandzeichen wird über die anderen gebrannt. Es steht für Preferent.

Seit dem 01.09.2001 ist das Brennen der Pferde in den Niederlanden endgültig verboten.

Der letzte Hengst, der ein Brandzeichen bekam war Feitse 293 P.
Er bekam die Krone für “Preferent” eingebrannt, Ilkje Ster P, war die letzte Stute die ein Brandzeichen bekam, ebenfalls die Krone für Preferent. Damit ging eine Ära zu Ende.

Inzwischen kann man die neuen “Ster, Model und Preferenten” Friesen rein optisch nicht mehr von den anderen Pferden unterscheiden.
Diese Bezeichnungen sind dann nur noch in den Papieren vermerkt.

 

..: Die Stammbücher

Das Fohlenbuch:

Dies ist die Basis, das Fohlenbuch. Hier werden alle Fohlen eingetragen, sofern sie F.P.S. registrierte Elternteile haben. Erst nach drei Jahren kann das Fohlen für die nächsten Bücher vorgestellt werden.

Das Stutenstammbuch:

Hier werden ca. 90% aller Stuten aufgenommen. Mindeststockmaß 1,50 m. Das Stutenstammbuch ist in drei Teile unterteilt.

Register für Ster-Stuten:

Stuten mit sehr gutem Exterieur, taktreinen Gängen und einer Mindestgröße von 1,55 m können ins Ster-Register (Stern) aufgenommen werden, pro Jahr werden ca. ein 1/3 des Jahrganges für Ster erklärt. In Deutschland würde diese Stute Hauptstammbuchstute genannt.

Register für Model-Stuten:

Stuten, die absolut dem Zuchtziel des F.P.S. entsprechen und die natürlich auch den Anforderungen für Ster entsprechen, können für Model erklärt werden. Mindestgröße ist hier 1,58 m im Alter von 7 Jahren. Model ist bei uns mit Staatsprämienstute vergleichbar.

Darüberhinaus gibt es noch die Preferent – Erklärung, hierfür muss die Stute mindestens vier Ster – würdige oder höher anzusiedelnde Nachkommen haben. In Deutschland vergleichbar mit Zuchtleistungsstute.

Als letzten Titel gibt es noch die Prestatiemoeder (Leistungsmutter). Um diesen Titel zu bekommen, müssen drei Nachkommen überdurchschnittliche Leistungen im Sport erbracht haben. Diese Leistungen werden mit dem Prädikat “Sport” bei den betreffenden Pferden in den Papieren gekennzeichnet.
Alle bisherigen FPS-Stammbuchhengste mit diesem Prädikat können Sie hier finden.

Das Stammbuch für Hengste:

In diesem Stammbuch sind alle gekörten Hengste eingetragen, bis zum heutigen Tag sind dies 458. Auch für den Friesenhengst gibt es die Auszeichnung Preferent. Diese ist bei den Hengsten jedoch mehr ein Ehrentitel, denn es gibt keine festgelegte Zahl an Nachkommen, die hervorgebracht werden müssen. Vielmehr wird damit der Einfluss des Hengstes auf die Zucht prämiert. Er muss sich schon deutlich von den Hengsten seiner Epoche abheben. Oft werden die Hengste erst nach ihrem Tod für Preferent erklärt.

Seit einigen Jahren können nun auch Hengste “Ster” erklärt werden. Alle vorgestellten Hengste die bei der CO im Januar mindestens die zweite Runde erreichen sind z.B. automatisch Ster.

Das Stammbuch für Wallache:

Ruin ist das (treffende!?) niederländische Wort für Wallach. In diesem Buch werden Ster-Wallache eingetragen. Die Anforderungen sind ungefähr wie bei den Stuten.

 

..: Zuchtvoraussetzungen Stuten

Bei den Stuten ist es einfacher ins Stammbuch aufgenommen zu werden. Ca. 90% der vorgestellten Stuten werden auch aufgenommen. Gründe für eine Nichtaufnahme sind zu geringe Größe (unter 1,55 m), zuviel weiße Abzeichen, z. B. an den Beinen oder Taktunreinheiten. Sehr gute Stuten können das Prädikat Ster (Stern) erhalten. Das sind aber nur ca 1/3 der Stuten eines Jahrganges. Die allerhöchste Auszeichnung für eine Stute ist Model (Modell). Das bedeutet das Exterieur und auch die Bewegungen sind hervorragend. Es werden ca. 8 – 15 Stuten pro Jahr Model, also ein sehr geringer Anteil.

Dies sind die Auszeichnungen für das Pferd an sich.

Es wird jedoch auch die Zuchtleistung prämiert. So gibt es die Auszeichnung Preferent. Diese bekommt eine Stute, wenn sie mindestens 4 Qualitätsnachkommen hervorgebracht hat. Das sind Nachkommen die mindestens Ster-würdig oder höher einzustufen sind. das wären z. B. ein gekörter Sohn, einer der die zweite Besichtigung erreicht hat, Ster-Wallach oder -Stute aber auch Model-Stute.

Die allerhöchste Auszeichnung, die eine Stute erreichen kann und die nicht an die Zuchtleistung gebunden ist, ist Prestatiemoeder (Leistungsmutter), für diese Auszeichnung braucht die Stute mindestens vier Nachkommen, die überdurchschnittliche Leistungen im Sport erbracht haben.

Diese Zuchtschauen, auch Fokdag genannt, finden meist zwischen Juni und Oktober statt. Sie sind immer die Woche über und haben in Friesland Volksfestcharakter, ähnlich wie bei uns die Kirmes (Kirchweih). Sie verlaufen überall auf der Welt gleich, die Juroren des F.P.S. reisen dafür durch die ganze Welt auch nach den USA und nach Südafrika. Dadurch ist Sichergestellt, daß die Friesenzucht in der ganzen Welt nach den gleichen Richtlinien stattfindet und man die Pferde auch miteinander vergleichen kann.

 

..: Zuchtvoraussetzung Hengste

Bis ein Hengst seine Deckerlaubnis bekommt und ins Stammbuch eingetragen wird, ist es ein langer Weg.

Er beginnt mit einer ‘1. Besichtigung’ die seit 2007 immer Anfang Dezember stattfindet, entweder in Drachten oder in Ermelo. Die selektierten Hengste werden zur 2. Besichtigung angewiesen und müssen vor dieser eine Spermauntersuchung und eine röntgenologische Untersuchung absolvieren. Fallen diese Untersuchungen medizinisch gesehen positiv aus, ist der Hengst bereits aus dem Rennen, bevor es richtig angefangen hat.

Besteht er diese Untersuchungen, so darf er im Januar in Leeuwarden auf der Körung antreten, sofern er das Mindeststockmaß von 1,58 m, bzw. 1,60 m als Dreieinhalbjähriger erreicht. Die Körung beginnt Donnerstag mittags und endet Samstags. Freitagabends ist oftmals eine Showvorführung.
Die zu körenden Hengste werden dort dann den Richtern, an der Hand im Stand, Schritt und Trab von sogenannten Monsterknechten vorgeführt, sowie auch frei laufend begutachtet.

Nach mehreren aufeinander folgenden Besichtigungen bleiben ca. 10% der ursprünglich in Drachten bzw. Ermelo vorgestellten Junghengste übrig. Diese werden dann auf die etwas über 70-tägige Tage dauernde Hengstleistungsprüfung ins FPC (Fries Paarden Centrum) nach Drachten geschickt, eelche immer Mitte September des laufenden Jahres beginnt und wo sich die zukünftigen Deckhengste weiteren Untersuchungen unterziehen müssen.

Dort werden die zukünftigen Deckhengste noch einmal komplett durchgecheckt.

Früher erfolgte auch noch eine blut- und radiokonologische Untersuchung. Im Jahre 1999 sind von 27 Hengsten, die in Leeuwarden für Drachten ausgewählt wurden, nur noch 18 Hengste zur abschließenden Hengstleistungsprüfung zugelassen worden. Inzwischen werden diese Untersuchungen bereits vor der zweiten Besichtigung Im Januar getätigt.

Während der Hengstleistungsprüfung müssen die jungen Hengste ihr Können nicht nur unter dem Sattel, sondern für einen Friesen eigentlich selbstverständlich, vor der Kutsche beweisen, bis vor wenigen Jahren auch zusätzlich vor einer schweren Schleppe. Die Gesamtnote setzt sich dann aus den Grundgangarten, der Leistungsbereitschaft und zusätzlich dem Stallverhalten und auch dem Charakter des Hengstes zusammen. Die Skala reicht von 1 – 10, wobei die Höchstnoten äußerst selten vergeben werden. Früher wurde bei dieser Leistungsprüfung die Note für Charakter und Stallverhalten separat ausgewiesen, was inzwischen nicht mehr der Fall ist. Diese zwei Punkte fließen dennoch in die allgemeine Bewertung mit ein. Damit der Hengst aber zu guter letzt auch zugelassen wird, sollte keine der Einzelnoten unter 5,5 liegen.

Mit Bestehen der Prüfung ist es aber nicht getan. Anders als in anderen Zuchten ist der Friesenhengst nicht auf Lebzeiten gekört. Manchmal erhält er auch eine Deckbeschränkung.

In anderen Zuchten müssen schon gravierende Mängel bei der Nachzucht auftreten, dass ein Hengst abgekört wird.

In dem Jahr, in dem seine ältesten Nachkommen 3 Jahre alt werden, muss sich der Friesenhengst der sogenannten Afstammelingenkeuring (Nachkommen- oder Nachzuchtprüfung) stellen. Auf dieser Körung muss der Hengsthalter der Körkommission 40 Nachkommen seines Hengstes vorführen. 20 Pferde werden vom Stammbuch willkürlich ausgesucht, die andere Hälfte kann er frei auswählen.

Dies hat den Grund, dass nicht nur die „Überflieger” gezeigt werden, sondern auch die etwas weniger guten Friesen. 20 dieser Pferde sind Fohlen, ca. 5-6 sind Dreijährige und der Rest verteilt sich etwa gleich auf die ein- und zweijährigen Nachkommen. Genauso wie bei der Körung der Hengste werden die Tiere im Stand und den drei Grundgangarten vorgestellt. Nun beurteilt die Jury, ob der Hengst die Friesenzucht verbessert oder nicht. Falls die Jury negativ urteilen sollte, wird dem Hengst die Deckerlaubnis zum Ende des Deckjahres entzogen = abgekört. Dies soll verhindern, dass ein schlecht vererbender Hengst eine zu große Anzahl von „unbrauchbaren” Nachkommen hat. Auch wenn er diese Hürde geschafft hat, muss er immer wieder um seine weitere Deckerlaubnis „kämpfen”. Bis zu einem Alter von 13 Jahren müssen die Deckhengste jedes Jahr in Leeuwarden vorgestellt werden, ältere können gezeigt werden. Hengste über 13 Jahre die nicht auf der HK anwesend sind, werden im Laufe des Jahres im Heimatstall begutachtet. Dies wurde eingeführt, nachdem Marko 262 im Jahre 1997 einen Tag nach Beendigung der Besichtigung in Leeuwarden gestorben ist.
Diese Regelung gilt natürlich auch für jüngere Hengste wenn sie aus Krankheitsgründen an der HK nicht teilnehmen konnten.